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Das Rembrandt Research Project ist abgeschlossen

Der sechste Band der Buchreihe A Corpus of Rembrandt Paintings auf der Frankfurter Buchmesse vorgestellt

New York | Heidelberg, 13. Oktober 2014

© Springer/A Corpus of Rembrandt Paintings VIAm 9. Oktober 2014 präsentierte der international anerkannte Rembrandt-Experte Ernst van de Wetering auf der Frankfurter Buchmesse den sechsten und letzten Band der Buchreihe A Corpus of Rembrandt Paintings. Er trägt den Titel Rembrandt’s Paintings Revisited – A Complete Survey.

Das Rembrandt Research Project (RRP) wurde 1968 von einem Team niederländischer Kunsthistoriker gegründet. Ernst van de Wetering war zu diesem Zeitpunkt Assistent der Forschergruppe. Ziel der Kunsthistoriker war die Erstellung eines bis dahin einmalig detaillierten Katalogs aller Gemälde des Künstlers Rembrandt van Rijn (1606-1669).

Seit Wilhelm von Bodes Katalog von 1897-1906 unterlag die Abgrenzung Rembrandts eigenhändiger Werke einer wechselvollen Geschichte. Besonders die Tatsache, dass es zu Rembrandts Zeiten üblich war, dass Schüler den Stil und die Technik ihrer Lehrer während Ihrer Ausbildung kopierten, machte die eindeutige Werkzuschreibung schwierig. Bis ins 20. Jahrhundert hinein war für Kunstkenner die intuitive, rein auf subjektiver Beurteilung basierte Zuschreibung der einzige Weg, das Oeuvre zu ordnen und einen ‚echten’ Rembrandt von den Werken seiner Schüler oder Nachahmer zu unterscheiden. Die niederländischen Kunsthistoriker des RRP hatten zum Ziel, eine Alternative zu dieser subjektiven Werkzuschreibung zu liefern, indem sie naturwissenschaftliche Techniken in ihrer Arbeitsmethode einbezogen. Die ersten drei Bände des Rembrandt Research Project wurden 1982, 1985 und 1989 veröffentlicht. In diesen drei Bänden wurden die Werke Rembrandts von 1625-1642 (Entstehungsjahr der ‚Nachtwache’) in chronologischer Reihenfolge katalogisiert. Allerdings stellte sich heraus, dass das Zusammentragen und Auswerten der naturwissenschaftlichen Ergebnisse die anfänglichen Erwartungen zur eindeutigen Werkzuschreibung nicht erfüllten und die Publikation des Corpus verzögerten. Aus diesem Grund kehrte das Forscherteam zu dem herkömmlichen Ansatz zurück, den auch andere Rembrandt Forscher verfolgten. Hierbei erfolgt die Zuschreibung oder Aberkennung eines Werkes zu Rembrandts Gemälden auf Basis einer Stilanalyse und der genauen Anwendung stilistischer Kriterien.

Ernst van de Wetering, selbst ausgebildeter Maler und seit 1971 vollwertiges Mitglied des Forscherteams und Mitarbeiter des staatlichen Forschungslabors für Werke von Kunst und Wissenschaft in Amsterdam, betrachtete die Ergebnisse dieses Ansatzes mit zunehmender Skepsis.

Nachdem die Gründungsmitglieder des Projekts in den Ruhestand getreten waren, führte Wetering das Projekt mit einer kleinen Anzahl Forscher verschiedener Spezialgebiete weiter. Er entwickelte eine Beurteilungsweise, indem er objektive Kriterien zusammenfügte, die für sich genommen nicht immer schlüssig sind, zusammen genommen jedoch beweiskräftig. Wetering geht a priori davon aus, dass ein Gemälde nicht nur als ‚Abbildung‘ in einem bestimmten Stil zu sehen ist, sondern vor allem als Ergebnis eines vielschichtigen Schaffens- und Arbeitsprozesses in dem Kontext einer künstlerischen Herausforderung. Als Folge erschienen die Bände IV und V des Corpus (Bd. IV, 2005, Selbstporträts; Bd. V, 2010, Kleinformatige Historienbilder). Darin hat Wetering viele der früheren Bilder erneut bewertet und stützte sich dabei stärker auf die naturwissenschaftlichen Forschungsmethoden. Die Analyse der Genese, mutmaßliche Funktion und die Verortung des Bildes im sich entwickelnden Oeuvre des Künstlers spielen bei dieser Beurteilung eine bedeutende Rolle.

In dem letzten Band des Corpus wird Rembrandts gesamtes malerisches Werk in seinem Zusam-menhang neu betrachtet. Diese Untersuchungen führten dazu, dass eine beachtliche Zahl an Wer-ken dem Künstler Rembrandt van Rijn wieder zugesprochen werden konnten. Somit wird sein gemaltes Oeuvre als Ganzes in einem neuen Licht dargestellt.


A Corpus of Rembrandt Paintings VI
Rembrandt’s Paintings Revisited – A Complete Survey

2015, 748 S. 1332 Abb., 1135 Abb. in Farbe

ISBN 978-94-017-9173-1 (Hardcover)
Sonderpreis gültig bis 31. Januar 2015: € 1.068,93 (D) | € 1.098,90 (A)
£ 899.50 | $ 1,349.00 | CHF 1'330.00
Preis ab 1. Februar 2015: € 1.282,93 (D) | €  1.318,90 (A) | £ 1,079.50 | $ 1,619.00 | CHF 1'596.50

Auch als eBook and mit besonderer Cover-Ausführung erhältlich.

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