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Heikel oder heilend: Homöopathie neu gedacht

Alte und neue kritische Fragen an die Homöopathie, und was die Schulmedizin dennoch von ihr lernen kann | Springer Spektrum-Buch erklärt, was Patienten ‚wirklich‘ hilft

Heidelberg, 28. Mai 2015

© SpringerIn den Gesundheitssegmenten der Buchhandlungen stehen immer mehr Bücher zur Homöopathie. Doch das Feld ist extrem polarisiert: Erklärte Gegner stehen begeisterten Befürwortern gegenüber – mit meist unvereinbar erscheinenden Positionen. Bei Springer Spektrum ist nun eine Publikation erschienen, die den Spagat zwischen Schulmedizin und Homöopathie versucht. Das Sachbuch Homöopathie neu gedacht ist ein Brückenschlag, der nach der Medizinerin Dr. Natalie Grams längst überfällig ist: Wann stößt die Homöopathie an ihre Grenzen? In welchen Punkten ist sie der Schulmedizin voraus? Beim Schreiben dieses Buches wuchsen der Ärztin und bis dahin praktizierenden Homöopathin Zweifel, ob die Homöopathie im heutigen Gesundheitswesen korrekt eingebettet ist. 

„Patienten müssen sich darauf verlassen können, dass das, was wir ihnen anbieten, sicher und richtig ist,“ erklärt die Expertin und fährt fort: „Sie selbst müssen sich nicht mit der wissenschaftlichen Beweisführung auseinandersetzen. Es ist an uns, dies zu tun.“ Seit 200 Jahren gibt es die Homöopathie. Fast genauso lang gibt es die Diskussion um ihre Wirksamkeit. Was kann der Patient wirklich – im ursprünglichen Sinne – von ihr erwarten?

Der Leser erfährt, dass es die Homöopathie gar nicht gibt, denn sie hat sich in ihren Ansätzen und Therapieformen in zu viele Richtungen entwickelt, um sie einheitlich beurteilen zu können. Im Folgenden erklärt Natalie Grams die Grundprinzipien der ursprüngliche Homöopathie verständlich und basierend auf den Lehren ihres Begründers, Samuel Hahnemann. Anschaulich und gleichermaßen kritisch erklärt die promovierte Medizinerin zum Beispiel die Herstellungsprinzipien und (angeblichen) Wirkungen der homöopathischen Globuli. Sie betont dabei, dass eine chemische Wirksamkeit dieser Mittel nach naturwissenschaftlichen Regeln und Gesetzen nicht nachweisbar ist – weder heute noch in Zukunft und warum die vielbesagte „energetische“ Wirkung nicht mit den Auffassungen der heutigen Medizin vereinbar ist.

Dennoch können eindeutige therapeutische Erfolge der Behandlung nicht von der Hand gewiesen werden. Aufgrund ihrer umfassenden Erfahrung beschreibt die Autorin, warum sich dennoch so viele Patienten zur homöopathischen Methode hingezogen fühlen. Sie geht z.B. auf die besondere Arzt-Patienten-Beziehung und auf den Placebo-Effekte ein und erklärt, wo die Homöopathie in unserem Gesundheitssystem heute anzusiedeln ist. Skeptisch hinterfragt die Naturwissenschaftlerin, was von der Homöopathie im 21. Jahrhundert übrig bleibt, und beschreibt, warum und wie sie eine Lücke in der modernen Medizin auch heute noch füllen könnte. 

Nach ihrem Medizinstudium in München führte die Ärztin Dr. med. Natalie Grams eine erfolgreiche homöopathische Privatpraxis in Heidelberg. Beim Schreiben dieses Buches wuchsen ihr Zweifel darüber, ob die Homöopathie unter den aktuellen Vorzeichen noch guten Gewissens angewendet werden kann. In der Konsequenz gab sie ihre homöopathische Tätigkeit auf. 

Homöopathie neu gedacht
Was Patienten wirklich hilft
2015, 235 S.
Hardcover € 14,99 (D) | € 15,41 € (A) | sFr 19.00 (CH)
ISBN 978-3-662-45336-0
Auch als eBook verfügbar

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tel +49 6221 487 8166 | uschi.kidane@springer.com